Montag, 25. August 2014

Cairns - Cape Tribulation - Cairns

Gestern Abend hatte ich noch endlos probiert, Bilder für den Blog hochzuladen. Das Internet war aber so langsam, dass ich für 3 Bilder oft mehr als 20 Minuten warten musste. Das nervt ganz schön, im Süden war das Internet viel besser ausgebaut, fast jeder Campingplatz hatte es umsonst.
Heute morgen packten wir alles wieder in den Campervan und fuhren Richtung Norden. Erster Halt war Port Douglas, wo sich Hotels und Apartmenthäuser entlang des Four Mile Beach aneinanderreihen und viele Shops und Restaurants die Besucher anziehen. Am Strand sahen wir zum ersten Mal Sonnenschirme, und das an einem Beach, an dem vor Krokodilen gewarnt wird.
Weiter ging es zum Daintree River, über den wir mit einer Fähre übersetzten. Hin- und Rückfahrt 24 Dollar. Zuvor hatten wir eine Bootstour mit dem River Train gebucht, für 25 Dollar pro Person. Da wir die einzigen Gäste an Bord waren, nahm sich der Bootsführer viel Zeit für uns und zeigte uns nicht nur kapitale Krokodile, sondern erklärte uns noch viele Sträucher und Bäume sowie deren Früchte. Der reinste Kosmetik- und Apothekenladen, wenn man sich auskennt. Wasser gibt es aus den Lianen und bestimmten Bäumen, und wenn man den Samen bestimmter Bäume zerreibt und ins Wasser wirft, werden die Fische ohnmächtig und man kann sie einsammeln. An einer Stelle blieb er stehen und erklärte uns, dass dies einer der gefährlichsten Orte der Welt sei. Wenn man sich dort länger aufhielte, würde nur noch die Art zu sterben variieren: giftige Schlangen, von 17 dort vorkommenden Spinnen seien 9 für den Menschen gefährlich, die Krokodile ringsumher, giftige Insekten, da würde sich keiner länger aufhalten wollen, schon gar nicht in der Nacht. Das größte Krokodil, das wir sahen, war 6,4 m lang, ein echter Brocken. Seine Kiefer beißen mit einer Kraft von 1 Tonne zu. Die Krokodile bewegen sich nicht, sie warten einfach nur. Kommt z.B. ein Rind zu nahe an den Flussrand, beißt es sofort in den Kopf. Einen Tag verdaut es, am übernächsten Tag braucht es dann wieder neue Nahrung. Nur die Männchen sind seßhaft, sie streifen in einem Gebiet von etwa 5 km Länge am Flussufer entlang. Pro Männchen gibt es etwa 10 viel kleinere Weibchen, die allerdings ihren Ort ständig wechseln. 3 bis 4 mal im Jahr, vor und nach der Eiablage, schwimmen vorwiegend die Weibchen ins Meer und pumpen sich mit Salzwasser voll, um sich anschließend wieder zu übergeben. Das kommt dann wie Schaum heraus, der Guide sprach vom Krokodil im Kokainrausch. Außer Krokodilen und einem Art Schlangenhalsvogel war ich besonders von einem riesigen blauen Schmetterling begeistert, dem Ulysses.
Nach der Fährfahrt fuhren wir zunächst zum Alexandra Range Lookout mit Blick auf die Mündung des Daintree River, dann weiter zum Daintree Rainforest Discovery Centre. Dort kann man auf angelegten Wegen bis in die Baumwipfel steigen und auf einem 23 m hohen Turm den Wald von oben betrachten. Der Spaß kostete aber gleich wieder 32 Dollar, so dass wir es vorzogen, zum Jindalba Boardwalk weiter zu fahren. Auf einem knapp 1 Stunde dauernden Spaziergang pirschten wir auf einem schmalen Pfad durch den Regenwald, viele Geräusche um uns herum, und absolut alleine. Auf Hinweisschildern wurde gezeigt, wie man sich verhalten sollte, wenn man einem Kasuar begegnen würde, aber leider hatten wir wieder kein Glück. Die Geschichte des Bootsführers vom Punkt mit den meisten Gifttieren schwirrte aber noch in unseren Köpfen herum, das war ja nur 10 km weg gewesen. Irgendwie waren wir dann froh, wieder heil aus dem Regenwald herausgekommen zu sein.
Eine halbe Stunde später waren wir am Cape Tribulation Camping, wo wir zum Glück gestern noch übers Internet Plätze reserviert hatten. Die Krabben-Pizza aus dem Holzofen schmeckte köstlich. Durch ein 50 m breites Wäldchen ist der Campingplatz von Strand und Meer getrennt, aber wir trauten uns bei Dunkelheit wegen der Salties nicht mehr, nachdem uns auf der Hälfte des Weges eine dicke Aga-Kröte erschreckt hatte. Lieber morgen bei Helligkeit, die Krokos haben uns schon ordentlich beeindruckt.

Strand nördlich von Cairns

Lookout mit viel Wind

Port Douglas

geheiratet wird hier im Halbstundentakt

alles frisch im Supermarkt

Bootsfahrt auf dem Daintree River mit Jack Nicholson Imitat

dieses Salzwasserkrokodil hat 6,40 m Länge

halb Vogel, halb Schlange

noch ein schönes "Saltie"

Daintree River - einer der gefährlichsten Orte derWelt

Warten auf die Fähre

die Mündung des Daintree River

mal eine andere Perspektive des tropischen Regenwaldes

im tropischen Regenwald ist es dunkel

Jindalba Boardwalk

Am nächsten Tag machten wir erst mal einen Strandspaziergang am wunderbaren Myall Beach. Mehrere Kilomter schlenderten wir bis zum Cape und wieder zurück, immer sorgsam auf das Wasser und mögliche Krokodile darin achtend. Am Auto war es noch knallend heiß gewesen, aber am Meer ging immer eine angenehme Brise. Nach einer Suppe fuhren wir dann nördlich bis zum Beginn des Bloomfield Track, der nur in der Trockenzeit für 4x4-Fahrzeuge bis Cooktown und weiter bis zum Cape York zu fahren ist. Am Cape Trib machten wir eine kurze Wanderung zu einem Lookout und anschließend zum Emmagen Beach. Im Snake House gab es nicht nur alles zu kaufen, was der Mensch nicht braucht, z.B. Kopfhörer für den iPod in Krokodilform, sondern auch ein paar Schlangen in Terrarien. Um uns herum sollte es die ja auch geben, aber gesehen haben wir noch keine. Angeboten wurden auch Dschungeltouren, Kanu-Touren, Reiten oder Schnorcheln, aber fast alles begann erst bei 100 Dollar, so dass wir stattdessen lieber noch einen Walk machten. Dieses Mal nahmen wir den Dubuji Boardwalk in Angriff, der langsam vom tropischen Regenwald mit Farnen und Palmen in den Mangrovenwald übergeht. Besonders fasziniert hat mich ein Baum, bei dem die Blüten direkt aus dem Stamm statt aus den belaubten Ästen kamen. Zum Abschluß fuhren wir dann noch zu einer Badestelle hinter Mason's Cafe, bevor es am Campingplatz wieder mal Nudeln mit Tomatensauce gab. Den Tag ausklingen ließen wir dann im Restaurant bei einem Wein bzw. einem Bier. Morgen geht es zurück nach Cairns, wo wir unser Auto abgeben müssen. Ich bin schon gespannt, welche Rechnung uns Apollo stellen wird.
Morgenspaziergang am Myall Beach

Strandkunst

beste Laune am Myall Beach

Krokodil Terrain

überall wachsen neue Pflanzen

Emmagen Beach

Mangroven am Strand

diese Krebse machen während der Ebbe Kunst

sollte man Ernst nehmen

Dubuji Boardwalk

Blüten direkt aus dem Stamm

Badestelle hinter Mason's Cafe
Am Abend waren noch zwei nette Mädels aus Deutschland angekommen. Die eine hatte ihren Job gekündigt, um eine längere Reise durch Asien und Australien zu machen, die andere hatte 8 Monate als AuPair in Melbourne gearbeitet und war jetzt auf Australienreise, beide ebenfalls mit einem Hippie Camper. Als Nanny hatte sie zwischen 20 und 25 Dollar die Stunde verdient, bei freier Kost und Logis. Beim Erzählen hielten wir uns dann doch zu lange auf und verzichteten dafür auf eine zweite - kostenlose - Krokodilfahrt mit dem Boot.
Als wir durch den Daintree Forest Richtung Fähre fuhren, trauten wir unseren Augen nicht, als plötzlich 2 Kasuare vor uns gemächlich über die Strasse schritten. Ständig gab es Hinweisschilder entlang der Strassen, auf vielen Rundgängen wurde gewarnt, wie man sich beim Treffen mit Kasuaren zu verhalten habe, aber wir hielten das alles schon für maßlose Übertreibung, weil keiner zu sehen war. Der Tag fing schon mal gut an. Nach der Fähre ließen wir Port Douglas links liegen und fuhren Richtung Cairns. An einem Lookout am Meer hatten wir das Glück, dass gerade zwei Drachenflieger mit Tandembesatzung abhoben, einfach toll. Dann ging es schnell zu unserem Hotel, wo wir das Auto ausluden, kurz mit dem Handbesen reinigten und dann Apollo zur Rückgabe ansteuerten.
Es dauerte eine Weile, dann kamen wir dran. Die Dame sprach sogar deutsch, hatte ihre Verwandtschaft in Deutschland erst vor 8 Wochen besucht. Sie war sehr nett, und als wir auf die kaputte Windschutzscheibe - der Riss war inzwischen auf 20 cm angewachsen - und die fehlenden Zierleisten drum herum hinwiesen, meinte sie, kein Problem, das käme öfters hier vor, und wir hätten ja eine Vollkasko-Versicherung. Selbst die 100 Dollar Kaution wurden uns zurückerstattet, der Schaden hat uns also keinen Cent gekostet, nur Nerven. Ich frage mich dann nur, warum der Bearbeiter in Brisbane uns dann unbedingt noch für 115 Dollar eine Zusatzversicherung für Scheibe und Räder andrehen wollte? Jedenfalls war das der zweite Glücksfall am heutigen Tag, und so spazierten wir gut gelaunt noch einmal zur Lagoon zum Baden und Sonnen. Nach Fish & Chips liefen wir noch einmal zur blauen Stunde die Esplanade entlang zurück zu unserem Hotel. Morgen früh um 6 Uhr wartet das Taxi zum Airport, dann geht es nach Darwin.

Früchte des Tropischen Regenwaldes

Abschied vom Daintree Forest

Beweisbild Kasuar

Drachenfliegen im Tandem direkt aufs Meer hinaus bei starkem Wind

schon heben sie ab

in toller Kulisse

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