Montag, 3. November 2014

Fazit Australien

Inzwischen bin ich schon seit 2 Wochen wieder in Deutschland, Zeit, ein Fazit zu ziehen. Australien ist ein tolles Land mit vielfältigen Landschaften und sehr netten Bewohnern. Egal, wo man ist, in kurzer Zeit haben sie ein Gespräch angefangen und wollen wissen, wie man "ihr Australien" findet, wo man war und wie es weiter geht. Eigentlich muss man in einer Großstadt wie Sydney oder Melbourne nur eine Karte herausziehen und einen fragenden Gesichtsausdruck annehmen, man bekommt mit Sicherheit innerhalb von 5 Minuten Hilfe. So etwas würde ich mir in Deutschland wünschen.
Australien ist ein riesiges Land. Ich war alleine 12600 km mit dem Auto unterwegs, dazu die Flüge von Sydney nach Brisbane, Cairns nach Darwin und der Ausflug nach Tasmanien. Und trotzdem habe ich nur einen Bruchteil gesehen in den 2 1/2 Monaten. Man braucht also Zeit, am besten kommt man mehrmals nach Downunder. Wenn man es sich leisten kann, denn das ist in Australien ein Problem. Die Australier gehören zu den reichsten Menschen dieser Erde, und wir zumindest seit Einführung des Euro eher zu den Minderbemittelten. Ein Monat in Australien hat mich trotz der bescheidenen Unterkünfte und dem fast vollständigen Verzicht auf Essen in Restaurants mehr gekostet, als ich zuletzt im Monat verdient habe, als ich noch arbeitete. Eintrittspreise in Museen, Zoos oder ähnlichen Touristenorten fangen bei knapp 25 Euro an, Ausflüge gibt es ab 100 Dollar, also ca. 70 Euro, bis hin zu vielen hundert Dollar. Für die Australier ganz normal, aber bei uns leert sich das Portmonaie schneller als uns lieb ist. Man muss sich entscheiden, was man möchte, und wenn man sich für Australien entscheidet, bleibt nur übrig, den Gedanken an Geld einfach auszublenden und das zu machen, was einem Spaß macht.
Ich fand es toll, dass Ulli mich den ersten Monat begleitet hat. Zu Zweit macht das Reisen einfach mehr Spaß, und Ulli hatte ja auch noch die Erfahrungen ihrer ersten Australienreise beizutragen. Ihr hat die Ostküste nicht so gut gefallen, ihr Highlight waren eher Kakadu- und Litchfield-Nationalpark. Ich fand auch die Ostküste gut, insbesondere den Norden im Daintree-NP. Im Süden ab Adelaide war das Wetter der Jahreszeit gemäß, also wie im Frühling bei uns. Da gab es auch mal Regen, aber insgesamt war es die richtige Reisezeit. Gerade im Süden gibt es auch im Sommer plötzliche Wetteränderungen und Temperaturstürze um mehr als 20°C an einem Tag.
Ein Fehler war, den Camper-Van nur bis Adelaide zu mieten. Nachträglich war einfach nirgendwo mehr ein Camper zu buchen, und das Mietauto war zwar um die Hälfte billiger, aber dafür stiegen die Übernachtungskosten enorm durch die Guesthouses und Hostels, bei denen unter 100 Dollar nichts zu haben war. Außerdem musste man so ständig das Gepäck aus- und einladen, eine Bleibe suchen und sich ums Essen kümmern. Den Camper dagegen konnte man auch einfach mal auf einen Parkplatz stellen, und ein Gaskocher war auch drin. Sollte ich wirklich noch einmal nach Australien kommen, gäbe es für mich nur die Option, von Anfang bis zum Ende gleich vorneweg einen Camper zu buchen.
Was waren meine Highlights? Sydney gleich am  Anfang mit Sicherheit; überhaupt waren die Großstädte Sydney, Brisbane, Adelaide und  Melbourne jede für sich eine schöne Erfahrung. Daneben vor allem besondere Landschaften wie der Daintree NP, der Kakadu und Litchfield NP, Kings Canyon, die Great Ocean Road mit dem Grampians NP und auf Tasmanien der Freycinet NP, die Regenwälder sowie die Bergregionen Cradle Mountains und Mount Field NP. Manchmal war es auch einfach nur eintönig und langweilig, z.B. die Strecke von Alice Springs Richtung Süden, wo sich die Landschaft selbst nach stundenlanger Fahrt nur kaum verändert. Da bietet es sich an, das Flugzeug zu nehmen.

Leider habe ich zu den Aborigines fast gar keinen Kontakt bekommen. Sie schauen oft etwas griesgrämig und finster drein, so dass ich sie nicht ansprechen wollte, und im Gegensatz zu den weißen Australiern gehen sie auch nicht selbst auf die Touristen zu, wenn sie nicht gerade im Tourismus arbeiten. Von Aupairs und andern Besuchern Australiens, die länger dort waren, konnte ich aber erfahren, dass die meisten trotz ihres grimmigen Aussehens sehr nett und unterhaltsam sind. Sicher fühlte ich mich zu jeder Tageszeit und an jedem Ort, ob das nun ein Park in der Dunkelheit war oder ein einsamer Schlafplatz am Strand auf Kangaroo Island. Insofern war diese Reise ein
Trostpflaster für den Überfall in Südamerika im Frühling.
Australien hat zwar viele giftige Tiere wie Spinnen und Schlangen oder die Quallen im Meer, aber gesehen habe ich bis auf einige Schlangen keine davon, und auch die ergriffen sofort die Flucht. Die Quallen kommen erst im dortigen Sommer, sind dann aber echt eine Plage, so dass die Strände mit Netzen geschützt werden müssen. Haie gibt es immer, aber wenn man nicht gerade neben einer Robbenkolonie badet, ist die Gefahr recht gering. Krokodile sind dagegen im Norden eine echte Bedrohung, insbesondere nach den Überschwemmungen der Monsunregen, die um den Jahreswechsel herum sind. Die Salties wandern dann durchaus in entlegene Gewässer und können auch bis zu 1000 km ins Meer schwimmen. Wir hatten gehörig Respekt vor diesen Tieren, die regungslos und fast unsichtbar einfach darauf warten, dass ihnen jemand zu nahe kommt.

Trotz der geringen Bevölkerungsdichte hatte ich nie das Gefühl, irgendwo alleine zu sein. Das mag aber anders sein, wenn man sich abseits der Teerstrassen im Outback bewegt. Erwin, mein Mitfahrer im Frühjahr in Südamerika, peilt für nächstes Jahr die Canning Stock Route mit dem Moped an. Da ist man wirklich auf sich selbst gestellt. Natürlich würde mich eine solche Tour auch reizen, aber erstens habe ich meine Probleme im Sand, und zweitens kommen da schnell 10000  Euro für 5 Wochen zusammen, das ist mir einfach zu teuer. Auf meiner Reise war ich eher überrascht, wie reglementiert Australien ist.  Viele Naturschutzgebiete kosten Eintritt, oder man wird wie am Ayers Rock über Nacht in einem Touristenort(Yulara) eingesperrt und darf erst mit Sonnenaufgang wieder in den Nationalpark. Immerhin ist das Sicherheitsdenken nicht so ausgeprägt wie in den USA, man darf auch mal auf einen Felsen klettern; allerdings sah es , wenn man Reiseberichten glauben darf, vor 20 Jahren noch ganz anders aus und man hatte viel mehr Freiheiten.

Australien ist wirklich ein tolles Reiseland, und es wundert mich nicht, dass viele junge Menschen zu Work & Travel dorthin wollen. Allerdings ist es wohl gar nicht einfach, einen geeigneten Job zu finden. Ob ich noch einmal hinfahren würde? Wahrscheinlich nicht, es gibt noch viele andere Reiseziele, die ich gerne besuchen möchte. Aber wenn es sich ergeben sollte, würde ich gerne noch einmal in den einsameren Westen und eventuell einen der großen Tracks in Tasmanien machen. Aber das ist Zukunftsmusik, erst mal sehen, was die nächsten Monate bringen. Reisefieber habe ich immer, und über ein Flugangebot diese Woche nach Buenos Aires und zurück für 304 Euro mit Lufthansa habe ich wirklich nachgedacht. Aber meine Enkel kennen mich bald nicht mehr, das ist mir wichtiger. Immerhin ist es mir gelungen, alle Bilder nachzuladen, mit denen ich wegen meiner Faulheit und der teils schlechten Internetanbindung in Australien in Rückstand war. Das Laufen habe ich auch wieder angefangen und mich gleich zum Marathon in Mainz im nächsten Mai angemeldet. Ich bin also wieder angekommen. Mal sehen, wie lange das anhält.

Mittwoch, 15. Oktober 2014

Melbourne und Heimflug

Melbourne wurde 1835 von Tasmanien aus besiedelt, indem man den ansäßigen etwa 20000 Aborigines einfach 240000 ha Land gegen wenig Geld abkaufte. Von 1901 an war die 4,3 Millionenstadt sogar Hauptstadt Australiens, bevor Canberra 1913 diese Position übernahm. Vor allem der Sport spielt eine wichtige Rolle in dieser Stadt, und so wundert es nicht, dass Melbourne 1956 Olympiastadt wurde. Der Wettbewerb Australien Open wird auf 24 Tennisplätzen im Melbourne Park ausgetragen, wobei die Rod Laver Arena und die Hisense Arena jeweils über 10000 Sitzplätze haben und mit einem Schiebedach ausgestattet sind. Der Große Preis von Australien, der zur Formel 1 Weltmeisterschaft zählt, wird auf dem Albert Park Circuit in Melbourne ausgetragen, ebenso Motorradrennen, Pferderennen, die besten Soccer-, Football-, Rugby- und Cricket-Teams kommen aus Melbourne, der Asia-Pacific-Championship Ironman wird in Melbourne ausgetragen, kurzum, Melbourne ist die Sporthauptstadt Australiens. Melbourne hat viele Einwanderer integriert, die chinesischer, britischer, griechischer, italienischer, irischer, kroatischer oder vietnamesischer Herkunft sind. Diese kulturelle Vielfalt, das angenehme Klima und das soziale Umfeld machen sie laut Umfragen zur lebenswertesten Stadt der Welt. Wenn man sie sich leisten kann.... Gerade hat die schweizer Credit Suisse wieder mal festgestellt, dass die Australier die reichsten Menschen dieser Welt sind. Momentan hat Australien übrigens 23,5 Millionen Bewohner, Tendenz stark steigend, und fast die Hälfte davon lebt in den beiden Großstädten Sydney und Melbourne. 

Ich begann meine Besichtigungstour mit einem Spaziergang durch den Botanischen Garten. Anschließend ging es weiter am Ufer des Yarra River mit Blick auf die riesigen Arenen auf der andern Uferseite im Melbourne Park. An der Southgate legen die Boote für die Flussrundfahrten an, und gegenüber schaut man auf die tolle Fassade der Flinders Street Railway Station. In der St.Paul's Cathedral war gerade Gottesdienst. Gegenüber hat man für 430 Millionen Dollar den Federation Square mit zahlreichen futuristischen Gebäuden errichtet, um über die Princess Bridge eine Verbindung von Stadt und Südufer zu bekommen. Es quirlt dort nur so vor lauter Menschen, die in ihrer Stadt leben. Ich ging dann die Swanston Street nach Norden und stieg irgendwann in die kostenlose Tram Nr.35 ein. Diese brachte mich zur Harbour Town, einem Einkaufstrakt mit Eishalle und Vergnügungspark. Bis auf das Riesenrad war aber nichts los, und die 32 Dollar habe ich mir gespart. Über die Docklands ging es dann wieder zurück zur Flinders Street, und über den Botanischen Garten lief ich bei schönstem Wetter wieder zum Guesthouse.
Ein kurzer Fussmarsch brachte mich dann noch nach South Yarra zu einem Woolworths. Dieser Vorort hat viele kleine Geschäfte und liegt auf dem Weg zu St.Kilda , dem nächsten Strand von Melbourne. Mal sehen, wie morgen das Wetter wird, das wäre auch ein schöner Ausflug.


Botanischer Garten

unbekannter Nadelbaum mit Rindenablösungen

Melbourne liegt am Yarra River

Pressetermin mit Rennmotorrad

ich kenne den Fahrer leider nicht

das Eureka Skydeck 88 ist 297m hoch mit Aussichtsplattform

die Linie 35 fährt den City Circle umsonst

Flinders Street Railway Station

Yarra Building Federation Square

Blick vom Federation Square

Atrium Federation Square

Victoria Harbour Docklands

Wonderland Fun Park

Southgate mit Eureka Tower

Immerhin gab es zum Frühstück Nutella und Toastbrot, so dass mit meinem Müsli zusammen schon mal eine gute Grundlage für den Tag geschaffen war. Wie angesagt war es bewölkt und relativ kühl, als ich zum St.Kilda Beach aufbrach. Das Schöne ist, man kann fast bis zum Beach nur durch Grünanlagen laufen. Zuerst durch den Fawkner Park, dann auf der andern Seite der Strasse weiter durch den Albert Park am gleichnamigen See entlang. Einige Ruderboote dort wurden gerade wieder eingepackt, denn es kam ein Regenschauer nach dem andern, obwohl der Regen laut Wetterbericht erst am Nachmittag kommen sollte. Ich ging trotzdem weiter bis zum St.Kilda Pier, von dem man einen wunderbaren Blick auf die Skyline von Melbourne hat, sofern das Wetter mitspielt. Leider verschwanden die Häusertürme bei jedem Schauer ganz, und auch dazwischen war die Sicht stark beeinträchtigt. Viele Ruder- und Segel-Vereine haben hier ihre Häuser und Schuppen am Wasser, und im Wasser liegen viel Boote und warten auf schöneres Wetter. Das kam dann auch am Nachmittag, als ich längst wieder in meinem Zimmer war. Ich ging noch zum Einkaufen nach South Yarra und bin ernsthaft am Überlegen, ob ich nicht zur blauen Stunde noch einmal zum Pier gehe, wenn das schöne Wetter anhält. Ab morgen soll es ja sowieso aufwärts gehen mit den Temperaturen, am Dienstag sind schon über 30°C angesagt für Melbourne. Aber dann werde ich daheim schnattern, morgen Nacht geht mein Flug zurück. 

Pier St.Kilda

der nächste Regenschauer naht

Wegen des schönen Wetters habe ich mich dann noch einmal aufgerafft und bin moch einmal nach St.Kilda gegangen. Die ganzen Sportplätze, die mittags noch verlassen dalagen, waren jetzt voller Menschen. Da wurde Cricket gespielt, Baseball, Tennis, Hockey und Fussball. Viele Läufer und Radfahrer waren unterwegs, in jeder Altersklasse. Und als ich am Strand ankam, waren da etwa 20 Kite-Surfer dabei, ihre Kunst zu zeigen. Einfach phantastisch! Die Luft hatte inzwischen wieder ganz schön abgekühlt, aber ich wartete trotzdem am Pier darauf, dass es dunkel wurde. Leider wackelte mein Stativ auf den Holzplanken durch den Wind beträchtlich, so dass ich keine wirklich unverwackelte Aufnahme bei längerer Belichtigungszeit hinbekam. Schade zwar, denn deshalb bin ich hergekommen, aber es war auch so sehr schön. Im Dunkeln bin ich dann durch die Grünanlagen zurück, und trotzdem fühlte ich mich in Australien sicher. 

Cricket

Baseball

Kite-Surfen

alle waren Könner

Kite-Surfer vor der Skyline Melbournes

die blaue Stunde beginnt in Melbourne
Am letzten Tag waren die meisten jungen Leute in dem Guesthouse schon weg und ich frühstückte alleine. Das Gepäck stellte ich unter, dann ging es wieder durch den Botanischen Garten in die Stadt. Es hatte zwar nur knapp 20°C, aber das bei strahlend blauem Himmel. Zuerst ging es die Elisabeth Street hoch zum Zentralmarkt. Da gibt es zwar auch Obst und Gemüse, aber in der Hauptsache werden Sachen vertickert wie bei uns auf einem Markt: Ledertaschen und Gürtel, Schuhe, Kleider, Mitbringsel aller Art, Schmuck, Bilder und Felle, aber keine Musik. Die Boomerangs machten keinen wirklich gebrauchsfähigen Eindruck, und so schlenderte ich nur durch die Hallen, kaufte aber nichts. Danach fuhr ich mit der Tram 35 bis zum Etihad Stadion, um ein Bild vom Southern Cross Bahnhof zu machen. Melbourne hat mit 250 km zweigleisiger Strecke das größte Strassenbahnnetz der Welt. Im Stadion war die Hölle los, die Zeugen Jehovas hatten zu einer Versammlung aufgerufen und Tausende waren gekommen. Da der Eintritt frei war, bin ich mal in die Halle gegangen. Eine riesige Arena, so etwas habe ich noch gar nicht gesehen. Ich denke, da passen locker 100000 Leute rein, und es schien wirklich voll zu sein. Ich war froh, als ich wieder einen Weg nach draußen gefunden hatte und am Südufer des Yarra River landete. Heute war Freitag, viele zelebrierten schon den Start ins Wochenende in den Bars und Cafes. Hier tobt bei schönem Wetter wirklich der Bär.
Über die Flinders Street Railway Station ging es wieder zurück zum Südufer und zum Melbourne Park mit den großen Stadien für Tennis, wo im Januar wieder die Australian Open beginnt. Bis 17 Uhr sonnte ich mich noch im Botanischen Garten und schaute dem Treiben zu: Familien mit Kindern, Touristen mit Fotoapparaten, lernende Studenten und auch mal eine Hochzeit dazwischen. Vom Guesthouse bestellte ich ein Taxi zur Southern Cross Station, wo der Skybus zum Flughafen abfährt. Leider war die Veranstaltung der Zeugen Jehovas gerade zu Ende und Tausende strömten zum Bahnhof und den Bussen. Statt 20 Dollar kostete die Taxifahrt heute 30, einfach nur wegen des Staus. Jetzt sitze ich am Flughafen und habe mir gerade ein Pita-Brot reingeschoben. Ziemlich eklig für 15 Dollar, aber wenigstens etwas im Magen. Zum Glück geht mein Flug mit Quantas direkt nach Dubai, und nicht wie bei Ulli mit zweimaligem Umsteigen. Aber 14 Stunden im Flieger bis zum ersten Stop sind auch nicht ohne.

noch einmal der Botanische Garten

Eureka Tower 297m

die Linie 35 gibt es auch in grün

Southern Cross Station

Menschenauflauf, da muss ich hin

die Zeugen Jehovas im Etihad Stadion

das Stadion fasst 56000 Leute, der Rest feiert draußen

am Yarra River

ehemaliges Olympiastadion

Hochzeit im Botanischen Garten

oder einfach nur davon träumen

Ford Thunderbird

ist es nicht chic, dieses Cabrio ?
Der A380 ist schon ein gewaltig großes Flugzeug. Zum Glück hatte ich drei Plätze alleine und konnte mich nach dem ersten Film langlegen und bis zum Frühstück durchschlafen. So verging die Zeit wirklich "wie im Fluge". In Dubai wurde es dann noch einmal ein wenig hektisch, denn 1 Stunde Aufenthalt mit den vielen Kontrollen und einer Fahrt mit dem Skytrain zum andern Terminal ist schon knapp. Wieder ein A380 von Emirates, aber diesmal mit einem österreichischem Kapitän und einem mexikanischen Co-Piloten. War schon ganz nett, mal wieder mit "Servus, Grüß Gott und einen wunderschönen Guten Tag" begrüßt zu werden. Leider saß ich neben einer Familie mit einem Baby, das etwa ein Drittel der 6,5 Stunden schrie. Aber ich war ja gut ausgeschlafen, da war mir das fast egal. Ulli erwartete mich am Flughafen bei schönstem Herbstwetter und Temperaturen über 20°C. Was will man mehr. 
das war wirklich ein toller Flug

Montag, 13. Oktober 2014

Hobart

Hobart wurde 1803 als Sträflingskolonie gegründet und ist damit nach Sydney die zweitälteste Stadt in Australien. Sie hat etwas über 200000 Einwohner und ist an der Mündung des Derwent River gelegen. Da es heute am Morgen noch regnete, bearbeitete ich ein paar Bilder für den Blog und machte mich dann gegen Mittag auf den Weg. Zuerst mal runter zum Wasser an kleinen, schönen Holzhäusern vorbei. Hier enden zwei berühmte Hochseeregatten: einmal das Sydney-Hobart-Race über knapp 1200 km, bei dem der Rekord bei knapp 2 Tagen liegt und das schon seit 1945 immer am 26.Dezember ausgetragen wird; zum andern die nur 900 km lange Hochseeregatta Melbourne-Hobart um die West- und Süd-Küste herum, als West Coaster bekannt, die wegen der Wetterverhältnisse als noch anspruchsvoller gilt. 1998 kamen beim Sydney-Hobart Rennen nur 44 von 115 gestarteten Booten ans Ziel und 6 Besatzungsmitglieder kamen ums Leben, als ein Sturm mit bis zu 150 km/h aufkam.
So schlimm war es heute nicht, hin und wieder ließ sich sogar die Sonne blicken, aber es hatte nicht mehr als 10° C. Kein Grund für die Tassies, nicht in kurzen Hosen und T-Shirt herumzulaufen, während ich 3 Lagen übereinander an hatte. Am Salamanca Place gab es zahlreiche Cafes, Shops und Galerien. Am Parlamentsgebäude vorbei marschierte ich zum Hafen, wo ein großes französisches Antarktis-Schiff lag. Zahlreiche Segelschiffe bieten Touren an, aber bei dem Wetter war nicht viel los. Über den Franklin Square ging ich zur Saint Davids Cathedral und dann langsam zurück. Hobart ist Universitätsstadt, es waren trotz Schulferien viele junge Leute unterwegs. Mir hat die Stadt gut gefallen, besonders die Lage mit den Häusern auf den Hügeln um das Wasser herum ist sehr schön. Sollte es morgen noch einmal so schön werden wie am Spätnachmittag, werde ich noch auf den Aussichtsberg von Hobart, den Mount Wellington, fahren, zumindest soweit man fahren kann. Mein Flug nach Melbourne geht erst abends, ich muss nur vor 17 Uhr beim Autoverleih sein, um das Auto abzugeben.


Frühling auch in Hobart

typisches Holzhaus

am Salamanca Square

französisches Antarktis-Schiff

darauf kann man Segeltouren buchen

Fischerei-Hafen

Maritime Museum in Hobart

Post Hobart

schöne Häuserfassaden gibt es hier einige

Heute ließ ich mir Zeit mit Packen und Frühstück , weil mein Flug ja erst abends gehen sollte. Um 10 Uhr setzte ich mich ins Auto und fuhr zum Mount Wellington hoch. Von 1270 m hat man einen einmaligen Blick auf Hobart bis zur Tasman-Halbinsel und Bruny Island, einfach nur grandios. Trotz der vielen Wolken möchte ich sagen, dass dieser Ausblick mindestens dem vom Tafelberg oder Signal Hill in Kapstadt gleichkommt, und den fand ich schon überwältigend. Ich war wirklich froh, mich noch hierher auf den Weg gemacht zu haben, auch wenn es da oben mit 1°C wirklich kalt war.

Blick auf Hobart vom Mt.Wellington

mich gibt es  auch mal wieder

Schnee im Frühling

bei 1°C

da konnte man sich aufwärmen
Nachdem ich wieder runtergefahren war, besuchte ich noch den Botanischen Garten von Hobart. Leider führen zwei dicke Strassen links und rechts vorbei, was an manchen Stellen unangenehm war. Ansonsten gibt es dort aber viele schöne Pflanzen, und der Frühling war in vollem Gange. Anschließend machte ich mich auf den Weg zum Flughafen und fuhr noch beim Seven Miles Beach vorbei, den ich schon vom Mount Wellington gesehen hatte, um mich vom wunderbaren Meer und Tasmanien zu verabschieden. Mir hat es gut gefallen hier, aber vielleicht würde ich beim nächsten Mal lieber eine Woche Fernwanderung einschieben und mir andere Dinge sparen. Der Freycinet NP, die Cradle Mountains und der wilde Südwesten haben mir am besten gefallen.
Beim Autovermieter Bargain gab es erst mal keine Probleme, aber so richtig werde ich das erst daheim feststellen, wenn ich meine Kreditkartenabrechnungen vorliegen habe. Es war zwar mehr im Tank wie beim Abholen, aber voll war er auch nicht. Knapp 1800 km bin ich auf Tasmanien gefahren, auch eine ganze Menge. Der Flieger flog eine Viertelstunde zu früh los, aber es reichte trotzdem nicht mehr für den Jetbus, der um 21 Uhr seinen Betrieb einstellte. So nahm ich den Skybus zum Bahnhof für 30 Dollar retour. Laut Beschreibung vom Guesthouse sollte das Taxi ab da 12 Dollar kosten, in Wirklichkeit waren es dann 21 Dollar. Das Zimmer spotet auch jeder Beschreibung, ein Bett, ein Kühlschrank und ein Fernseher. Shared bathroom ist ja ok, aber das sich das Fenster nicht schließen läßt und draußen die Strassenbahn vorbeirollt, das ist echt ein Manko. Da die Küche schon geschlossen ist, heißt es heute mal wieder hungern, aber dafür habe ich ja gestern ordentlich zugeschlagen. Übrigens ist der Flughafen von Sydney wegen eines schweren Sturms mit bis zu 160 km/h heute Abend geschlossen worden, in den Blue Mountains liegen 20 cm Schnee und es sieht aus wie in den Alpen im Winter. Da habe ich ja noch einmal Glück gehabt, dass Melbourne davon nicht betroffen war.


noch einmal die Tasman Bridge in Hobart

im Botanischen Garten

in einem halben Jahr ist es bei uns auch wieder soweit

mal in gelb ......

mal in rosa .....

Orchideen im Gewächshaus

Tulpen in den Beeten

seven miles Beach

Bilder