Flug nach Tasmanien

Viel zu früh war ich am Airport in Melbourne, um den Toyota wieder abzugeben. Wie erwartet kein Ärger, trotz des erneuten Steinschlags in der Windschutzscheibe und 2151 km mehr auf dem Buckel. Ich hatte beim Navigieren Autobahn und Maut vermeiden eingestellt, denn in Melbourne kostet die Autobahn Geld. Und das kann man nur Online bezahlen, ansonsten kostet es etwa 100 Dollar Strafe plus 75 Dollar Bearbeitungsgebühr des Autoverleihers. Aber das Garmin führte mich schön außen herum, hauptsächlich durch Acker- und Weideland mit vielen Pferden.
Am Automat einchecken ging dann erst 2 Stunden vor Abflug. Ich hatte vorsichtshalber 25 kg Gepäck bezahlt, aber der Rucksach wog nur noch 20 kg und der Fotorucksack samt Laptop auch nicht mehr wie 9 kg. Leider kam die Maschine schon viel zu spät aus Cairns, und dann gab es noch zwei Fehler, als alle schon drinsaßen. Kein Wunder, der Airbus 321 gehörte mal einer deutschsprachigen Linie, überall stand noch alles auf deutsch. JetStar hat wohl mal billig alte Modelle aufgekauft und umlackiert. Mit einer Stunde Verspätung ging es dann aber doch los mit einer halbvollen Maschine.
Der Flieger landete um 5 Minuten vor 17 Uhr, also noch 5 Minuten Zeit, das Auto abzuholen. Ich ließ den Rucksack erst mal auf dem Band und sauste zu Bargain, dem Vermieter. Der junge Mann gab mir den Schlüssel, zog 300 Dollar von der Kreditkarte ab für das Auto, noch einmal 300 Dollar Kaution, und zur Sicherheit machte er noch einen Imprint meiner Karte.Noch einmal kanpp 300 Dollar hatte ja die Agency schon abgezogen, die mir die Vollkasko dazu gegeben hat und das Auto auch vermittelt hat. Da soll sich einer auskennen. Die Australier haben ja anscheinen unbegrenztes Vertrauen in die Weitergabe von Kreditkarteninformationen. Nachdem ich mir schon drei mal wegen Betrügereien eine neue Karte ausstellen lassen musste, habe ich meine Bedenken. Aber ohne geht es hier nicht. Gestern das Hotel hatte ich in Cash bezahlt, trotzdem wollte der Besitzer noch meine Kreditkarte, nach dem Bezahlen wohlgemerkt. Auf die Frage nach dem Warum, sagte er security reason. Viele teurere Hotels buchen eine Kaution von der Kreditkarte ab, die man dann nach 1 Woche wieder erstattet bekommt.Man muss aber trotzdem  die 2 % Kreditkartengebühr für Visa sowie die Bankgebühren daheim dafür bezahlen. Und vor allem verliert man ganz schnell den Überblick. Ich bin mal gespannt, was mein Konto daheim für Überraschungen für mich bereit hält.
Apropos Überraschungen, mein neuer Mietwagen ist ein Hyundai Getz, obwohl ich eine Klasse besser bestellt hatte, nämlich einen Compact in der Hoffnung, darin schlafen zu können. Der ist eine ganze Ecke kleiner als der Toyota, und leider mit Schaltung. Ich hatte mich gerade so schön an die bequeme Automatik gewöhnt. Der Typ hatte mir den Schlüssel gegeben, und danach das Büro geschlossen. Als ich nun das Auto starten wollte, tat sich nichts. Es hat eine Viertelstunde gedauert, bis ich rausgefunden hatte, dass der Anlasser nur bei durchgetretener Kupplung geht. Nächste Überraschung: der Tank war nur halb voll, und das Auto zeigte 250 km mehr an als im Kontrakt angegeben. Also habe ich das alles fotografiert, anschließend getankt und mir die Quittung aushändigen lassen. Das Foto habe ich ihnen gleich per email zukommen lassen. Scheint ja ein echt mieser Verleiher zu sein, ich hoffe, das gibt nicht noch Ärger. Dann bin ich zum Hotel. Für 65 Dollar mitten in Hobart kann man nicht viel erwarten, aber ich war doch wieder schockiert über den Dreck und die Ungepflegtheit. Von insgesamt 4 Lampen funktionieren 2, mehr Funzeln als Lampen. Immerhin gibt es wieder einen Wasserkocher, auf dem ich mir schnell noch 2 Suppen machen konnte. Und das Frühstück morgen ist auch gerettet. Leider war es schon dunkel bei der Einfahrt noch Hobart, aber es scheint eine wirklich schöne, auf Hügeln ums Wasser herum angelegte Stadt zu sein. Momentan bin ich noch etwas frustriert über das Auto und das Hotel, aber das wird sich hoffentlich die nächsten Tage geben.

der falsche Tachostand mit halbvollem Tank