Ich wollte zuerst die C843 hoch zum Mount William Nationalpark, aber mein kleines Auto mag Gravelpisten nicht besonders, es hüpft darauf hin und her und ächzt an allen möglichen Stellen. So bin ich denn direkt auf der A3, dem Tasman Highway, Richtung Launceston gefahren. Bei Pyengana ging es links ab zu den St. Columba Falls, den höchsten Wasserfällen auf Tasmanien. Der Weg dorthin ist echt eindrucksvoll, man geht in einem Farnwald. Auf dem Rückweg wollte ich dann gleich wieder links eine Piste zu den Ralph's Falls fahren, aber nach ein paar hundert Metern kam ein Schild, dass die Fälle geschlossen seien. So ging es wieder zurück zur A3, die mehrmals steile Berge erklomm und durch dichten Wald führte. Die Landschaft sah der unseres Voralpengebietes ganz ähnlich, auf den Wiesen weideten Unmengen von Kühen, Käse wurde verkauft und in jedem Tal lagen ein paar landwirtschaftliche Gehöfte. Zwischendurch sah ich noch einmal einen Ameisenigel, wieder dunkler als die in Kangaroo Island. Ein bisher noch nicht gesehenes kleines Raubtier mit rötlichen Fell mit weißen Tupfen lag auf der Strasse, das sich als Fleckenbeutelmarder herausgestellt hat. Papageien habe ich oben noch gar nicht gesehen. Zwischendurch machte ich noch einmal eine kurze Wanderung in den Regenwald und habe mich dabei fast verlaufen, weil ich immer noch einmal um die nächste Ecke schaute.
Man denkt gar nicht, wie sich eine solche Fahrt durch die Berge hier ziehen kann. Manche Kurven kann man nur mit 15 km/h fahren, und den Berg hoch macht der Hyundai auch nicht viel her. Dabei fiel mir auf, dass die Tassies - so nennen sich die Tasmanier im Gegensatz zu den Aussies - wesentlich aggresiver Auto fahren als die Aussies. Mehrmals kam mir ein dicker Geländewagen auf meiner Spur entgegen, und ein paar Mal wurde ich auch im Überholverbot direkt vor einer Kurve überholt. Man sieht auch an den dicken Bäumen am Strassenrand, dass sie schon so einiges an Autos abbekommen haben. Jedenfalls kam ich erst kurz vor 17 Uhr in Launceston an. Der Ort ist eigentlich recht schön, die meisten Häuser sind aus der Gründungszeit kurz nach 1800. Meine Unterkunft erwies sich aber wieder mal als Katastrophe. Zuerst musste ich mal 20 Minuten darauf warten, dass wieder jemand an der Rezeption erschien. Dann wird das ehemalig wohl ganz gute Cornwall Hotel renoviert und es sieht aus wie auf der Baustelle. Ein paar Zimmer im hinteren Trakt sind aber fertig, und die sind alle belegt, z.T. mit Schülerklassen. Obwohl ich Cash-Zahlung angekreuzt hatte, haben sie mir die 85 Dollar schon gestern von der Visa-Karte abgebucht. Und das Beste kam erst mit dem Dunkelwerden: direkt unter den Zimmern ist der Nachtclub Club54, und seit 18 Uhr probt da eine ziemlich schlechte, aber dafür umso lautere Band. So laut kann ich mein Radio daheim gar nicht drehen, wie das hier im Zimmer zu hören ist. Selbst die Tasse hüpft bei den Schlagzeugeinsätzen. Ich bin mal gespannt, ob die Probe nachher nahtlos in den Auftritt übergeht oder die Jungs lediglich den Samstag Abend zum Üben nutzen. Wenn ich bedenke, dass diese Unterkunft auf den Cent genauso viel kostet wie die Villa von gestern, da könnte man schon ins Grübeln kommen, ob sich Qualität irgendwann wirklich auszahlt. Offenbar kann man mit solch unterirdischem Schrott wie hier auch noch ganz gut Kasse machen.
Binalong Bay |
Swimcart Beach |
bei Cozy Corner |
Braunalgen an den orangenen Felsen |
wegen dieser Farbe heißt es Bay of Fires |
hinten links Binalong Bay |
die Wolken mit HDR in Szene gesetzt |
St.Columba Falls |
Baumfarne |
die Columba Falls sind die höchsten auf Tasmanien |
Fleckenbeutelmarder - leider überfahren |
Blick zurück nach Osten |
Weldborough Pass Rainforest Walk |
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