Schließlich konnte ich aber doch meinen inneren Schweinehund besiegen und machte mich auf den Weg. Dieser folgt dem Verlauf der ehemaligen North East Dundas Tramway zwischen Williamsford und Zeehan und ist deshalb relativ eben, obwohl er hoch in den Bergen verläuft. Die Linie wurde 1896 eröffnet, um die Minen um Williamsford an die Eisenbahnstrecken in Zeehan anzuschließen. 1932 wurde sie eingestellt. Es gibt noch zahlreiche Holzbohlen, eine Holzbrücke über den Ring River und einige weitere Überreste. Vor den Montezuma Falls selbst überquerte die Tramway den Avon Creek mit einem 48 m langen und 16 m hohen Viadukt aus Holz, eine für damalige Verhältnisse technische Meisterleistung. Der ganze Weg liegt im dichten Regenwald, viele Bäume liegen quer, und an manchen Stellen sind Felsen heruntergestürzt. Dazu kam das viele Wasser von oben und auch das von der Seite, so dass ich innerhalb kürzester Zeit wieder nasse Füsse hatte. Übrigens liegt die jährliche Niederschlagsmenge hier bei über 3 m. Kurz vor dem Ziel erschreckte mich ein Wallaby, das plötzlich um die Ecke kam.
Die Fälle selbst waren trotz des Regens grandios. Mit 108 m Höhe ist er einer der höchsten auf Tasmanien, aber der viele Regen der letzten Tage ließ ihn gewaltig erscheinen. Es gab eine kleine Holzplattform, auf der man ziemlich nass wurde, und einige Meter tiefer eine Hängebrücke. Ich hätte mich da wirklich gerne draufgestellt, um mehr Bilder zu machen, aber meine Höhenangst machte mir arg zu schaffen. Die Bodenplanken der Metallbrücke waren nur 25 cm breit, und das Ganze schaukelte gewaltig. Etwa 7 bis 8 m konnte ich mich vorwagen, dann war es aus. Vielleicht hätte es zusammen mit andern geklappt, so blieb mir nur der Rückzug. Dagegen muss ich jetzt unbedingt mal wieder vorgehen!
Auf dem Rückweg kamen mir dann noch einige Wanderer entgegen, aber ich war doch fast die angegebenen 3 Stunden unterwegs gewesen. Weiter ging es nach Zeehan, aber der Ort gefiel mir nicht besonders, und so sauste ich gleich weiter nach Strahan. Dieser Ort liegt am Ende der Erweiterung des Gordon River vor seiner Mündung ins Meer. Man kann hier für 130 Dollar eine 5,5 stündige Bootsfahrt auf dem Gordon River machen, aber in die wirklichen einsamen Gegenden des Gordon River kommt man dabei nicht. Da es in den einsamen Südwesten keine richtigen Strassen gibt, bleibt nur ein kleines Boot oder eine Wanderung zu Fuss. Eine nette Dame schenkte mir ihr Parkticket, und ich schaute mir noch ein wenig Strahan an. Dann suchte ich mein B&B etwas oberhalb auf und rief mit dem Telefon, das an der Tür lag, die Besitzerin an. Die kam dann auch 10 min später, war sehr nett, und ich habe wieder mal ein ganzes Haus für mich alleine. Nicht mein Stil, ein wenig zu plüschig, aber trotzdem wieder ein Treffer. Das Internet geht auch ganz gut, und so konnte ich die letzten Tage hochladen. Statt neuer Bilder habe ich allerdings zuerst mal nach den Unterkünften für die nächsten Tage geschaut. 2 Tage bin ich in der Nähe des Lake St.Clair, an dem der Overland Track endet, und 2 Nächte habe ich noch in der Hauptstadt Hobart gebucht.
mein Chalet in den Cradle Mountains |
Tullah |
der Weg zu den Montezuma Falls |
die alte Eisenbahnbrücke steht noch |
manchmal sieht man auch noch die Bohlen der Schienen |
da heißt es Bücken |
die Montezuma Falls |
diese Hängebrücke machte mir Probleme |
die oberen Seile reichten mir bis zur Hüfte |
unten waren es etwa 20 cm zum Treten |
Montezuma Falls mit viel Wasser |
Minenstollen ohne Licht |
mit dem Wasserflugzeug kommt man hier überall hin |
Morris Minor 1000 |
Strahan |
meine Unterkunft in Strahan |
rechts neben der Bank war mein Zimmer |
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