Sonntag, 12. Oktober 2014

Strahan - Lake St.Clair - Bronte Park

Nachdem es morgens nicht regnete, fing ich gleich mit dem Walk zu den Hogarth Falls in Strahan an. Der Wasserfall war nicht besonders, aber es ging schön durch den Regenwald. Am Ausgang standen schon wieder zwei Morris, da muss irgendein Treffen sein. Anschließend fuhr ich nach Queenstown, einer Minenstadt. Hier hat man Ende des 19.Jahrhunderts neben kleineren Goldfunden eine große Kupfermine entdeckt und ausgebeutet. Leider sieht es hier auch aus wie auf dem Mond, die Bäume wurden alle abgeholzt und überall sind die Folgen des Abbaus zu sehen. Die heute noch existierenden Minengelände darf man als Touri natürlich nicht betreten, aber man kann doch tatsächlich Hubschrauberflüge buchen, um sich die ganze Katastrophe von oben anschauen zu können.
Queenstown selbst wäre ohne diese Minen ja ganz schön, es stehen viele historische Gebäude und die historische Eisenbahn macht auch noch Fahrten. Während ich mir noch das Städtchen anschaute, fing es wieder an zu regnen und ich fuhr bald weiter. Fährt man den ersten Berg Richtung Lake St.Clair nach oben, kann man sich von einem Lookout noch eine Grube des ehemaligen Kupferabbaus anschauen.
Weiter ging es durch herrliche Wälder zum Lake Burbury und weiter zum Franklin-Gordon Wild Rivers Nationalpark. Bei jedem noch so kleinen Abstecher wird auf die Eintrittsgebühren hingewiesen, aber ich hatte ja meine 60 Dollar schon berappt. Als es zu regnen aufhörte, machte ich meinen nächsten Ausflug zu Donaghys Hill. Eine herrliche Aussicht da oben, warum hatte ich nur im Cradle Valley nicht so ein Wetter. Kurze Zeit später ging ich zum Franklin River hinunter, den noch einmal eine Hängebrücke wie an den Montezuma Falls überspannte. Dieses Mal hatte ich trotz Wackelei keine Probleme, es waren ja nur einige Meter zum Fluss. Hier hatte ich einfach das Gefühl, selbst im schlimmsten Fall mit Schwimmen noch alles unter Kontrolle haben zu können. Das fehlte mir an den Falls. Hier beginnt auch der mehrtägige Frenchmans Cap Track, der noch schwieriger als der Overland Track sein soll. Am Lake King William vorbei erreichte ich dann Derwent Bridge, von wo es noch 6 km zum Visitor Centre des Lake St.Clair NP waren. Ich ließ mir eine Übersichtskarte geben, dann ging ich erst mal zum See. Inzwischen hatten sich die meisten Wolken verzogen und es war schönstes Wetter. Ein Holländer kam über das Ufer angelaufen, und wir unterhielten uns auf deutsch, sehr angenehm. Er ist Weinliebhaber und besucht verschiedene Winzer hier in Tasmanien und später an der Great Ocean Road. Daneben macht er noch ein wenig Sightseeing. Er kam übrigens für 40 Dollar im Backpackers unter, allerdings ohne Küche und im Mehrbettzimmer. Einen Campingplatz gibt es dort auch, für 20 Dollar pro Auto (30 mit Strom) sogar relativ günstig. Aber mein Auto taugt ja nicht zum Schlafen. Ich ging dann den Loop zur Platypus Bay, und gleich am Anfang lief mir ein Wombat über den Weg. Bis ich das Tele drauf hatte, war er natürlich weg, dafür bekam ich später ein Wallaby vor die Linse. Ein Schnabeltier hat sich wieder nicht sehen lassen, obwohl ich bestimmt eine Viertelstunde ganz still hinter eine Wand mit Durchguck darauf wartete.
Kurz vor 18 Uhr saß ich wieder im Auto, um die 30 km nach Bronte Park hinter mich zu bringen. Online habe ich nichts Näheres gefunden, und einfach so ins Blaue fahren wollte ich nicht, obwohl das besser gewesen wäre. Unterwegs sah ich noch einen Ameisenigel. In Bronte Park habe ich für 2 Tage wieder ein Chalet, allerdings mit 230 Dollar nicht ganz billig. Dafür brannte der Kamin, als ich reinkam. Alles ein wenig einfach, und Internet gibt es hier auch nicht. Morgen werde ich bei gutem Wetter noch einmal zum Lake St.Clair fahren und den langen Aufstieg zum Mt. Rufus machen. 


Bahnhof in Strahan

Strahan

Hogarth Falls

das Tannin der Bäume färbt das Wasser braun

doch ein Morris-Treffen in Strahan

Queenstown lebt von den Kupferminen

Empire Hotel in Queenstown

West Coast Wilderness Railway

der hat bestimmt deutsche Vorfahren

Queenstown war mal Copperopolis

und so sieht es nach dem Abbau aus

Lake Burbury

Donaghys Hill

Aussicht auf den Franklin River

die Natur kostet hier Eintritt

Lake St.Clair

Wallaby

Ameisenigel auf dem Weg zum Bronte Park

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