Montag, 15. September 2014

St. Mary Peak 1171 m

In dieser Nacht musste ich zum ersten Mal noch einen Pullover anziehen, um nicht zu frieren. Ich hatte mir den Wecker gestellt, um möglichst früh aufzustehen, und wärmte das Auto erst mal mit den beiden Gasflammen.
Als Ziel hatte ich mir den St.Mary Peak ausgesucht, mit 1171 m Höhe weit und breit der höchste Berg hier mit Blicken über die Bergketten, die Salzseen und die Ebenen. Doch zuerst kam der Schweiß. Durch herrlichen Wald wanderte ich ganz alleine die Außenseite empor. Die Vögel zwischerten, besonders beeindruckt war ich von blaugrünen Papageien. Nach zwei Dritteln wurde der Weg schmal und steinig und man musste oft über Steinblöcke hinwegklettern. Nach 2 Stunden war ich schon am Tanderra Sattle und beschloss daher den Gipfelversuch. Das war noch einmal 1 Stunde Kletterei auf dem steinigen Weg, aber immer wieder schauten neugierige Echsen vorbei oder sonnten sich auf den Felsen. Der Gipfel war etwas luftig, aber da mir bis dahin noch niemand begegnet war, versuchte ich es mit dem Selbstauslöser. Nach 20 Minuten machte ich mich an den Abstieg und traf dabei 2 Mädels und ein Pärchen, die mir entgegenkamen.
Am Tanderra Sattel musste ich mich entscheiden, entweder wieder mit der Blockkletterei außen am Pound hinunter, oder stattdessen den längeren Weg innen hinunter zu nehmen. Ich entschied mich für letzteres, weil ich dachte, der Weg sei besser. Es gab zwar keine Kletterei, aber der Pfad war schmal und man ging praktisch nur auf Steinen. Meine Füsse fingen an zu schmerzen, und mein Wasser war auch fast aufgebraucht. Neben den Steinen zerkratzten die Büsche mir die Oberarme und den Kopf, kurzum ich wünschte mir, den andern Weg genommen zu haben. 8 km vorm Campingplatz sollte das Cooinda Camp sein, ein Camp der Nationalparkverwaltung. Der kleine Fluss dort war aber ausgetrocknet, und es gab weder Wasser noch irgendwelche Zelte dort, wo ich nach Wasser hätte fragen können. Immerhin ging dann wieder ein breiter Weg teils durch schattige Bäume, und mehrmals traf ich auf Emus. Die ersten zwei nahmen gleich reißaus, die nächsten 5 ließen sich sogar fotografieren, und den letzten zwei konnte ich mich bis auf 5 m nähern, ohne dass sie flüchteten. Auch die Vögel wurden wieder zahlreicher. Am Wilpena Spring traf ich dann wieder auf die ersten Menschen, und ich bin mir sicher, dass ich heute der Einzige war, der die kompletten 21,5 km gelaufen war. Mit hängender Zunge kam ich nach 7 1/2 Stunden wieder am Auto an und trank erst mal einen Liter Wasser, bevor ich unter der Dusche verschwand. Auf dem Campground lief dann noch eine Emu-Henne mit zwei Küken, aber ich hatte nur das Weitwinkel drauf und war nicht mehr in der Lage es zu wechseln. Beim Zurechtmachen für die Nacht habe ich festgestellt, dass unter meinem linken Fuss eine einzige riesige Blase ist. Kam wahrscheinlich von den dicken Socken, aber ändern läßt sich jetzt auch nichts mehr. Morgen geht es in das Weinanbaugebiet vor Adelaide, bevor ich am Montag das Auto zurückgeben muss.

toller Weg durch den Wald

was immer das ist

über diese Blöcke ging es nach oben

diese Echse tankt Sonne

kurz vor dem Gipfel

geschafft ... der Blick nach Westen

keine Angst, ich bin kein Pfarrer ...

Blick nach Osten Richtung Camp

der Weg inbound war auch nicht besser als die Kletterei außen

Emus im Wald

die ließen mich noch näher dran

Baumriesen in der Nähe des Camp

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