Freitag, 5. September 2014

Howard Springs - Katherine Gorge

Ich hatte mir zwar um 7 Uhr den Wecker gestellt, war aber doch erst eine Stunde später beim Frühstücken. Immerhin kam ich um 8:30 Uhr los und fuhr die ersten 200 km bis Pine Creek erst mal durch. Das war ja mit Ulli unser südlichster Punkt im Northern Territory gewesen. Nach dem Tanken ging es gleich weiter zu den Edith Falls. Einige Kilometer später fuhr ich an einem Radler mit voller Gepäckausrüstung vorbei. Leider konnte ich da nicht anhalten, sonst hätte ich ihm eine Mitfahrgelegenheit angeboten. Nicht nur die brutale Hitze, sondern auch der heftige Wind haben ihm mit Sicherheit zugesetzt. Aber wenn ein Radler Australien schon durch die Mitte durchquert, dann hat er wahrscheinlich auch den Ehrgeiz, es alleine ohne Hilfe zu schaffen. Vielleicht war es sogar ein Deutscher, die sind ja bekannt für solche Extremtouren, und Ortlieb-Taschen waren es auch.
Als ich die knapp 20 km, die die Stichstrasse seitlich vom Stuart Highway abgeht, ganz alleine unterwegs war, dachte ich schon darüber nach, was ich wohl tun sollte, wenn ich dort ganz alleine wäre oder nur ein paar Aborigines rumhängen würden. Zum Glück war es an den Edith Falls dann voll wie gewöhnlich, viele waren im Wasser. Während der Trockenzeit kommen wohl keine neuen Salzwasserkrokodile dorthin, und vor den nur 3 m langen Freshies haben die Australier weit weniger Angst. Wird ein Krokodil gesichtet, wird es kurzerhand eingefangen und an einen Fluss gebracht.
Ich wollte es halten wie mit Ulli, zuerst die Wanderung, dann das erfrischende Bad. Der ca. 2,8 km lange Leilyn Track führt steil nach oben, um die Fälle herum zum oberen Pool, und dann wieder hinunter. Ich glaube, ich war der Einzige, der das bei der Mittagshitze probierte, bis auf die Blicke hat es sich aber nicht gelohnt, weil auch sämtliche Tiere die Hitze gemieden haben. Weiter ging's nach Katherine, einer Versorgungsstadt, und 30 km weiter in die Katherine Gorge. Nachdem der Campinplatz mit Strom 44 Dollar gekostet hat, nahm ich mir nur den unpowered für 19 Dollar. Bin mal gespannt, wie lange der Kühlschrank das durchhält. Dafür spendierte ich mir noch für 53 Dollar eine halbtägige Kanufahrt morgen in der Frühe.

Weil es am Auto einfach immer noch unerträglich heiß war - so eine Hitze meine ich mit Ulli nicht erlebt zu haben - machte ich noch eine kurze Wanderung zum Barrawei Lookout. Zuerst gab es mal eine Unmenge von Fledermäusen bzw. Flughunden, etwas kleiner als die vom Wangi Falls. Dann grasten da Wallabys und Känguruhs, was auch immer. Näher als 5 m lassen sie einen nicht ran, dann flüchten sie. Ich hatte wegen der Hitze aber auch keine Lust, das Objektiv zu wechseln. Nach einer Ewigkeit stand ich auf dem Lookout und dachte, jetzt geht der breite Weg zügig zum Campground zurück. Pustekuchen, es dauerte noch eine ganze Stunde, und so langsam ging die Sonne unter. Ich bin dann noch in den Pool gehupft, aber mich hat es nur noch gefroren. Ich glaube, ich habe mir heute einen leichten Sonnenstich geholt, bin auch hundemüde. Bin mal gespannt, wie das morgen mit dem Kanu klappt. Den Foto lasse ich vorsichtshalber im Auto, es könnte nass werden.

Edith Falls

Leilyn Track zum oberen Wasserfall

Ziel verfehlt - ein Scherzkeks hat inzwischen einen Weihnachtsmann hineingesetzt

Fledermäuse an der Katherine Gorge

Känguruhs gibt es da auch

Katherine Gorge

die erste Schlucht von insgesamt 13

am Barrawei Lookout
 

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